Nach rassistischen Tweets: »Star Wars« macht sich für schwarze Moderatorin stark - DER SPIEGEL
»The High Republic« ist der neue Bestseller im »Star Wars«-Universum. Krystina Arielle, schwarze Moderatorin einer zugehörigen Webshow, wird auf Twitter rassistisch beleidigt. Die Reaktion ist deutlich.
Ging es bei »Star Wars«, der einst von Regisseur George Lucas erfundenen Sternenkrieg-Saga, nicht eigentlich um den Kampf der edlen Jedi-Ritter, die mittels einer spirituellen, humanistischen »Macht« gegen das Anti-Aufklärerische und Böse kämpfen?
Einige Fans der inzwischen zur Blockbuster-Franchise auf verschiedensten Plattformen angewachsenen Film-, Fernseh-, Comic- und Bücherreihe scheinen das jedoch noch nicht ganz verinnerlicht zu haben: Krystina Arielle, eine junge, afroamerikanische Schauspielerin (u.a. »Denver by Night«) wurde Opfer beleidigender und rassistischer Tweets, nachdem sie von den »Star Wars«-Machern als Gastgeberin einer am kommenden Mittwoch startenden Webshow zur neuen, schon jetzt populären Comic- und Roman-Reihe »The High Republic« bekannt gegeben wurde.
Auf dem offiziellen Twitter-Account des zum Disney-Konzern gehörenden »Star Wars«-Universums sprang man dem neuen Familienmitglied unverzüglich mit Unterstützung zur Seite: »Unsere Community ist eine der Hoffnung und Inklusion. Wir stehen nicht für Mobbing und Rassismus. Wir unterstützen Krystina Arielle«, twitterte das Team am Samstag an seine 4,8 Millionen Follower. Bereits am Martin-Luther-King Tag in den USA, dem 18. Januar, hatte sich die für »Star Wars« verantwortliche Lucasfilm-Crew auf Twitter dafür ausgesprochen, »in jeder Ecke der Galaxie« für Gerechtigkeit und Gleichheit einzutreten.
Zuvor hatte Krystina Arielle auf ihrem eigenen Account einige der beleidigenden Kommentare gepostet, die sie erhalten hat. Offenbar hatten einige User, durch ihre neue »Star Wars«-Popularität auf den Plan gerufen, einige ihrer Twitter-Nachrichten aus dem vergangenen Jahr zitiert und der Schauspielerin Rassismus gegen Weiße vorgeworfen. Im Zuge der »Black Lives Matter«-Proteste und Demonstrationen hatte Arielle unter anderem geschrieben, dass es sich Weiße in den USA oft zu leicht machten, systemischen Rassismus gegen Schwarze zu entschuldigen, wenn sie ihn nicht ohnehin mit Ignoranz beförderten. Dafür wurde sie nun mit Beleidigungen wie »Ghetto-Haare« beschimpft und zur schwarzen Quotenfrau im »Star Wars«-Kosmos herabgewürdigt. Die letzten 24 Stunden seien "not the greatest" gewesen, schrieb Arielle auf Twitter.
Die Diversität der Hautfarben und Herkünfte ist bei »Star Wars« von jeher Teil der DNA, schon 1980 übernahm der schwarze Billy Dee Williams einen signifikanten Part im Kino-Blockbuster »Das Imperium schlägt zurück«, Dutzende verschiedenster Ethnien bevölkern die intergalaktischen Schauplätze des Fantasy-Universums, darunter unzählige nicht-menschliche.
Dennoch musste auch der afrobritische Schauspieler John Boyega noch vor wenigen Jahren heftige rassistische Anwürfe auf sozialen Medien erdulden, als er beim Neustart der Kino-Reihe in »Das Erwachen der Macht« eine der Hauptrollen spielte, wie er letztes Jahr in einem Interview sagte. Und so geht der Kampf gegen die dunklen Kräfte in eine weitere Runde.
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