Ein Mann mit multifunktionalem Riesenpenis als Star einer Kinderserie? "John Dillermand" aus Dänemark erhitzt genau mit diesem gewagten Konzept zurzeit die Gemüter.
- "John Dillermand" läuft seit Anfang Januar in Dänemark und sorgt für Gesprächsstoff.
- In der Serie geht es um einen Mann mit einem riesigen Penis, der oft seinen eigenen Kopf hat.
- Viele Experten meinen, dass diese Serie nicht ins Kinderprogramm gehört.
Nicht jede Serie, die wie ein Programm für Kinder aussieht, ist auch wirklich für Kinder geeignet. Man denke nur an "South Park" oder "Happy Tree Friends", zwei Produktionen, die jeden eines Besseren belehren, der Animation mit Kinderfreundlichkeit gleichsetzt.
"John Dillermand", eine neue Serie aus Dänemark, will nun ein Bindeglied zwischen beiden Welten darstellen. Hier sind eindeutig Kinder das vorgesehene Publikum, doch die Handlung würde auch in "South Park" nicht fehl am Platz wirken. Hauptfigur John Dillermand (auf Deutsch etwa "Pillermann oder Penismann") verfügt über einen extrem langen Penis, mit dem er den Grill anzünden, Flaggen hissen oder Eis von Kindern klauen kann.
Die Reaktionen auf die am 2. Januar 2021 erstmals auf dem dänischen Sender DR ausgestrahlten Serie fallen verständlicherweise gemischt aus. Viele Zuschauer sind geschockt und meinen, dass eine Serie über einen Mann, dessen allgegenwärtiger Riesenpenis zahlreiche Aktivitäten ausübe, nicht für Kinder geeignet sei.
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Die dänische Autorin Anne Lise Marstrand-Jørgensen fragt "Ist das wirklich die Botschaft, die wir unseren Kindern inmitten einer großen #MeToo-Welle vermitteln wollen?" und auch Geschlechtsforscher Christian Groes sieht "John Dillermand" laut eines Berichts von The Guardian kritisch. Seiner Meinung nach feiere die Serie die Macht des männlichen Geschlechts und versetze somit der Gleichberechtigung einen Dämpfer.
Es hält die allgemeine Idee der patriarchalischen Gesellschaft aufrecht und normalisiert "Umkleidekabinen-Kultur", die schon als Entschuldigung für viel schlechtes Verhalten von Männern benutzt wurde. Es soll witzig sein - also wird es als harmlos verstanden. Doch das ist es nicht. Und das bringen wir unseren Kindern bei.
Christian Groes
Doch nicht von allen wird die Botschaft von "John Dillermand" so eng gesehen. Die Psychologin Erla Heinesen Højsted, die mit Kindern und Familien arbeitet, ist der Meinung, dass die Kritiker zu viel in die Serie hineininterpretieren.
So spreche die Serie Kinder an, da John ein impulsiver Mensch sei, der Fehler mache, diese aber stets wieder berichtigen wolle. Er übernehme Verantwortung, höre zu und handele entsprechend, als eine Frau ihn in einer Episode auffordert, seinen Penis in der Hose zu lassen. Zudem fänden Kinder laut Højsted Geschlechtsteile einfach lustig.
Sender DR weist die Kritik zurück und erklärt, dass es in der Serie genauso gut um eine Frau gehen könne, die keine Kontrolle über ihre Vagina habe. Psychologin Højsted räumt zwar ein, dass die Serie zeitlich nicht perfekt in die #MeToo-Ära passe, doch dabei solle nicht vergessen werden, dass es bei "John Dillermand" nicht um Sex gehe. Wer etwas anderes behaupte, projiziere nur erwachsene Ideen auf die Serie.
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