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Wolfgang und Stephanie Stumph: „Du kannst ruhig mal Papa zu mir sagen“ - BILD

Wolfgang Stumph bittet Tochter Stephanie „Du kannst ruhig mal
Papa zu mir sagen“

Wolfgang Stumph zählte schon in der DDR zu den bekanntesten TV-Gesichtern, seit „Go Trabi Go“ (1991) ist er in ganz Deutschland ein Star. Tochter Stephanie stand mit neun zum ersten Mal vor der Kamera
Wolfgang Stumph zählte schon in der DDR zu den bekanntesten TV-Gesichtern, seit „Go Trabi Go“ (1991) ist er in ganz Deutschland ein Star. Tochter Stephanie stand mit neun zum ersten Mal vor der Kamera, heute arbeitet sie auch als Moderatorin („Privatkonzert“, MDR) und Texterin („Herzbeben“, Helene Fischer)Foto: Getty Images
Bams

Stubbe war niemandem schnuppe.

Millionen schalteten ein, wenn Vater Wolfgang Stumph (74) und Tochter Stephanie (36) ermittelten. 2014 war nach 50 Filmen Schluss. Jetzt geben sie ihr „Stubbe“-Comeback – und in BILD am SONNTAG ihr erstes Doppel-Interview seit Jahren.

BILD am SONNTAG: Seit 27 Jahren sind Sie nicht nur Vater und Tochter, sondern auch Kollegen. Wie hat das Ihre familiäre Beziehung beeinflusst?

Stephanie Stumph: „Natürlich ist so ein früher Karrierebeginn nicht ohne, und die Zeit hat mich auch geprägt. Aber das Verhältnis zu meinem Vater wurde dadurch nicht anders. Die ganze Arbeit fand in einem sehr familiären Rahmen statt, meine Mutter war immer am Set. Ich war nicht dieses typische Schauspieler-Kind, das vor die Kamera geschubst wird und abliefern muss. Zudem war mein Vater immer sehr interessiert und liebevoll.“

Wolfgang Stumph: „Nach vielen Jahren, als Stephanie längst in zahlreichen anderen Filmen spielte, hieß es immer noch, das ist doch die Tochter vom Stubbe. Deshalb haben wir entschieden, dass wir nach dem 50. Film 2014 Schluss machen. Das Klischee ,Tochter von …‘ blieb hartnäckig. Bei den Dreharbeiten zu Stubbe hat es nie eine Rolle gespielt, dass wir Vater und Tochter sind. Am Set war ich stets der Wolfgang. Mit 17, 18 spätestens war Stephanie längst auf Augenhöhe.“

1995 wurde der erste Film der Krimi-Reihe „Stubbe“ ausgestrahlt. Stumph spielt Stubbe, Stephanie seine Tochter Christiane
1995 wurde der erste Film der Krimi-Reihe „Stubbe“ ausgestrahlt. Stumph spielt Stubbe, Stephanie seine Tochter ChristianeFoto: picture-alliance / dpa

Beschreibt man Sie jetzt nicht mehr als „Tochter von …“?

Stephanie: „Das kann jeder machen, wie er will. Natürlich wollte ich mein eigenes Ding machen, aber es hat mich auch nicht gestört, als Erstes immer auf dich angesprochen zu werden, wenn ich irgendwo ohne dich auftauchte.“

Wolfgang: „Wenn ich heute auf den roten Teppich gehe, ist die erste Frage immer: Und, wo ist die Stephanie?“

Stört Sie das?

Wolfgang: „Nein, ich bin doch ihr Vater, und das ist gut so. Und ich bin voller Stolz der Kollege von Stephanie. Nur umgekehrt ist das für Stephanie als eigenständige Künstlerin nach dem Schauspielstudium ein oberflächliches Klischee gewesen.“

Stephanie: „Na ja. Aber du bist nun mal mein Vater. Das kann man auch nicht leugnen. Das wäre auch totaler Quatsch. Rebellion ist da Energieverschwendung und vor allem dumm. Man kann nur versuchen, seinen eigenen Weg zu gehen, der einen glücklich macht, und dabei nicht den Namen, den du dir mit ,Stumph‘ aufgebaut hast, zu beschädigen.“

Wie war das Ende und die Abnabelung von Stubbe?

Stephanie: „Ich musste natürlich gewisse Risiken eingehen. Dass das alles neu war, habe ich besonders im ersten Jahr gemerkt, als ich irgendwann dachte: Hui, ohne Stubbe habe ich ein bisschen zu viel Freizeit. Hier und da musste ich mich ziemlich strecken, doch dann bin ich bei ,Der Alte‘ gelandet. Dort bin ich nun schon im siebten Jahr Kommissarin.“

Wolfgang: „Es war eine riskante, aber richtige Entscheidung. Bei Stubbe zu bleiben, wäre vielleicht noch weitere fünf Jahre eine sichere Bank gewesen. Doch dann wäre die Reihe zu Ende, du hättest dir aus Zeitmangel nichts anderes aufgebaut, aber die Marke am Bein.“

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Sie beide sind seit Jahrzehnten erfolgreich im Rampenlicht. Der andere Teil der Familie, Christine und Thomas, tauchen in der Öffentlichkeit quasi gar nicht auf.

Wolfgang: „Wir vier können auch ohne Rampenlicht leben und vielleicht viel besser die Wirklichkeit im Alltag sehen. Hätte ich nicht eine verständnisvolle und empathische Frau, die meine Arbeitswut auch erträgt, wäre meine Karriere nicht möglich gewesen. Mir ist sehr deutlich bewusst, dass besonders meine Frau viel Verständnis zeigen musste, wenn ich zu Hause als Ich-AG wie ein Durchlauferhitzer wirkte. All die Dinge, die eine Familie erst komplett machen, sowohl die Freuden als auch die Probleme, lagen in den letzten Jahren vor allem auf den Schultern von Christine. Dafür bin ich ihr zutiefst dankbar.“

Stephanie: „Meine Mutter und mein Bruder wissen aber auch sehr zu schätzen, welche Vorteile es hat, nicht in der Öffentlichkeit zu stehen.“

Welche sind das?

Stephanie: „Na, wer hat schon Lust, öffentlich zu scheitern? Manchmal, wenn auch nur subjektiv und an den eigenen Anspruch gebunden, lässt sich das jedoch nicht vermeiden. Über die Stränge schlagen, unbeobachtet erwachsen werden, das ist nicht möglich. Aber ganz ehrlich? Alkohol oder Drogenexzesse habe ich eh nie gebraucht. Auf irgendwelche fantasievollen Krankheitsdiagnosen von Klatschzeitungen, Trennungsartikel oder erfundene Affären kann ich allerdings sehr gut verzichten.“

Sie wirken sehr harmonisch. Wann und über was streiten Sie?

Stephanie: „Wir sind eine ganz normale Familie. Allüren oder irgendwelche Extrawürste sind uns zuwider. Dadurch, dass wir beide zusammen arbeiten, gibt es natürlich ein paar Reibungspunkte mehr. Ansonsten unterscheidet uns wenig von anderen. Unsere Familie besteht aus unterschiedlichen Generationen, die natürlich unterschiedliche Ansichten haben. Diese werden geäußert, dann diskutiert man darüber.“

Wie denn?

Stephanie: „Wir sind zwar sehr harmonisch, bei uns kann es aber auch sehr temperamentvoll zugehen. Aber das ist doch besser, als wenn man sich gar nichts mehr zu sagen hat.“

Wolfgang: „Ich habe nicht viel zu sagen. Zumindest zu Hause.“

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Wie oft sehen Sie sich oder telefonieren?

Stephanie: „Ich glaube sogar häufiger, als das in anderen Familien vorkommt. Mit meiner Mutter steh ich per WhatsApp im Austausch, und Wolfgang ruf ich an, wenn‘s irgendwo brennt.“

Wolfgang: „Wir sind doch hier unter uns, du kannst ruhig mal Papa zu mir sagen.“

Könnten Sie einfach nichts tun, Herr Stumph?

Wolfgang: „Wie geht das? Wir Männer haben es deutlich leichter, vor der Kamera älter zu werden. Bis ins hohe Alter gibt es für uns Rollen. Vorausgesetzt, man reduziert seine berufsbedingte Eitelkeit und spielt altersgerecht besetzt.“

Stephanie: „Es ist auch durchaus von Vorteil für den Rest der Familie, dass Wolfgang weiter arbeitet (allgemeines Gelächter). Er braucht immer eine Beschäftigung.“

Wolfgang und Stephanie Stumph: „Du kannst ruhig mal Papa zu mir sagen“
Foto: BILD

Wolfgang: „In der Corona-Zeit war es bei uns ein bisschen wie bei Loriot, der sich im trauten Heim wichtig macht und Senf einkaufen geht. Das hätte ich auch am liebsten gemacht.“

Stephanie: „Nein, es hat schon einen Grund, warum wir die Rollenverteilung, die es zu Hause schon immer gegeben hat, beibehalten sollten. Du musst jetzt nicht plötzlich losgehen und dir überlegen, welche Tomatensorte du kaufst.“

Warum nicht?

Stephanie: „Weil er vermutlich Deko-Tomaten mitbringen würde.“

Wolfgang: „Hallo? Ich weiß genau, wo meine Stärken und wo meine Schwächen sind. Und wenn ich mich einmal auf eine Sache einlasse, bin ich nur schwer zu bremsen. Das gilt auch für den Haushalt. Aber mir wird nicht langweilig. Ich habe auch im Homeoffice genug zu tun.“

Stephanie: „Genau, wegen mir musst du nicht kürzertreten.“

Sie sind ja durch ihren Sohn Thomas mittlerweile auch Opa, Herr Stumph.

Wolfgang: Eben. Wobei auch hier meine Frau den wesentlich größeren Anteil unserer Groß­eltern-Rolle hat. Sie ist der beste Beweis, dass man nur durch die anderen glänzt, nicht durch sich selbst.

Der neue Fall bringt Stubbes Tochter in Gefahr

2018 lief schon mal ein „Stubbe“-Special im ZDF – jedoch ohne Tochter Christiane (Stephanie Stumph), jetzt gibt es sieben Jahre nach dem offiziellen Ende der Krimi-Reihe ein Wiedersehen mit Vater und Tochter im Film.

In „Stubbe – Tödliche Hilfe“ (30. Januar, 20.15 Uhr, ZDF) geht es um Abzocke und Millionenbetrug bei einem zwielichtigen Pflegedienst.

Stubbe (Wolfgang Stumph) mit Marlene (Heike Trinker, 59, l.) und Tochter Christiane (Stephanie Stumph)
Stubbe (Wolfgang Stumph) mit Marlene (Heike Trinker, 59, l.) und Tochter Christiane (Stephanie Stumph)Foto: ZDF und Rudolf Wernicke

Nach dem Tod einer Patientin wittert Journalistin Christiane eine gute Story, Papa Stubbe einen Mordfall. Beide ermitteln – ohne vom jeweils anderen zu wissen. Dadurch gerät Christiane in große Gefahr.

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