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Sat1: Marlene Lufen stellt sich nach emotionalem Video zum Lockdown Kritikern - WELT

Fast elf Millionen Aufrufe in sieben Tagen: In einem Instagram-Video spricht Sat.1-Moderatorin Marlene Lufen über die psychischen und physischen Folgen des Lockdowns. Ein Post, der nicht nur oft gesehen und geteilt, sondern auch mehr als 30.000 Mal kommentiert wurde.

„Ich versuche etwas in Worte zu fassen, was mich seit sehr langer Zeit umtreibt“, beginnt die 50-Jährige das Video. Sie könne schon seit Längerem nicht mehr gut schlafen. „Ich habe das Gefühl, dass wir in zwei, drei Jahren zurückgucken auf diese Zeit und denken: Wir haben es falsch gemacht. Der Lockdown war das Falscheste, was wir hätten machen können. Zumindest über so einen langen Zeitraum.“

In 14 Minuten spricht Lufen gesellschaftliche Probleme an, die der Lockdown verursacht oder verschärft hat – und die ihrer Meinung nach aber zu wenig Beachtung finden. Dafür habe sie mit ganz vielen Menschen telefoniert und Studien gelesen. Als sie die Ergebnisse vorliest, versagt ihr die Stimme – und die Aufmerksamkeit, die das Video auch Tage später noch hat, verdeutlicht: Sie hat einen Nerv getroffen.

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In der Gewaltambulanz der Charité habe es im ersten Halbjahr 2020 23 Prozent mehr Fälle von Gewalt an Kindern gegeben, erklärt Lufen. „461.000 Kinder haben im Jahr 2020 die ‚Nummer gegen Kummer‘ gewählt. Allein die Onlineberatung hatte einen Zuwachs von 31 Prozent zum Vorjahr.“

Auch die „Jugend-Notmail“ und die „Online-Jugend- und Elternberatung“ verzeichneten Steigerungen seit März 2020 um zeitweise 50 Prozent. Sie spricht weiterhin über die Zunahme psychischer Krankheiten, Magersucht und Depressionen.

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Der Post ging viral. Es gab viel Lob, auch von Corona-Leugnern. Gleichzeitig meldeten sich Kritiker zu Wort: Lufens Argumentation hinke, sie benenne keine Alternative zum Lockdown, Betroffene fühlen sich von ihr instrumentalisiert, die Zahlen seien nicht sauber recherchiert. „Der Volksverpetzer“ veröffentlichte sogar einen Faktencheck dazu.

Kurz darauf wurde Lufen eingeladen, um bei „Stern TV“ mit dem SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach zu diskutieren. „So viele, die seelisch verkümmern!“, sagte Lufen unter anderem und warf Lauterbach vor, mit den Schilderungen apokalyptischer Szenen den Menschen Angst zu machen. Sat.1 nimmt nun die Diskussion nun zum Anlass und sendet Montagabend eine Sondersendung. Bei dem Livetalk „Marlene Lufen: Deutschland im Lockdown“ sind unter anderem zu Gast:

  • Dr. Karella Easwaran (Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin)
  • Charis Krüger (leidet an Depressionen, hat 2016 eine Selbsthilfegruppe gegründet)
  • Alexander Löher (Bezirksschülersprecher der Gymnasien in Oberbayern-West und Vorstandsmitglied der Münchner Stadtschüler*innenvertretung)
  • Tim Raue (Sternekoch)
  • Manuela Kraft (die Angestellte eines ambulanten Pflegedienstes wird live zugeschaltet)
  • Julia Reinhardt (Leiterin der Tätereinrichtung „Contra häusliche Gewalt“ in Rheinland-Pfalz)

Letztlich wird es in den Talk wohl um die Frage gehen, ob die Folgen der Pandemie so aufgerechnet werden können. In einer Zeit, in der viele Zahlen auf Hochrechnungen und Annahmen beruhen, dürfte das schwierig zu beantworten sein.

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