Nicht in der Boulevardpresse, sondern in der Londoner „Times“ sind die jüngsten Vorwürfe gegen Prinz Harry und seine Frau Meghan erschienen. Dies gibt ihnen einiges Gewicht, und so ist der Artikel denn auch derzeit das Topthema in Großbritannnien.
Laut dem Bericht gab es im Jahr 2018 – nicht lange nach der Hochzeit des Paares – innerhalb des Palasts eine offizielle Beschwerde gegen Meghan. Die Rede ist von Mobbing.
Demnach sollen unter anderem zwei persönliche Assistentinnen der ehemaligen US-Schauspielerin wegen des hohen Drucks, den Meghan aufgebaut habe, gekündigt haben. Von „Demütigungen und Tränen“ sei die Rede, die Angestellten - vor allem junge Frauen - seien innerlich „gebrochen“ worden.
Das gehe aus internen Palast-Emails hervor, die dem Blatt zugespielt worden seien. Was genau Meghan vorgeworfen wird, bleibt jedoch im Vagen – wie auch schon im Jahr 2018, als die Vorwürfe bereits in der Yellow Press verhandelt wurden, auch damals ohne die Namen der Betroffenen.
Genannt wird in dem „Times“-Bericht aber immerhin der Name Jason Knauf, damals verantwortlich für den Bereich Kommunikation im Haushalt von Harry und Meghan. Knauf habe sich damals an den Buckingham Palace gewandt, um, so heißt es, die betroffenen Mitarbeiter zu schützen. Dieser Schritt sei ohne Einwilligung von Prinz Harry erfolgt, mehr noch, dieser habe ihn sogar „gebeten“, die Anschuldigungen nicht weiterzuverfolgen.
Meghans Anwälte sprechen von „kalkulierter Schmutzkampagne“
Meghans Anwälte bezeichneten die Vorwürfe in einem Schreiben an die „Times“ als „kalkulierte Schmutzkampagne, die auf irreführender und schädlicher Falschinformation beruht“. Es sei kein Zufall, dass diese „verzerrten, einige Jahre alten Vorwürfe“ an die britische Presse herangetragen würden, kurz bevor Meghan und Harry „offen und ehrlich über ihre Erfahrungen der vergangenen Jahre“ sprechen wollten.
Beide werden am Wochenende in einem bereits vorab aufgezeichneten Interview mit Talkmasterin Oprah Winfrey über ihr Leben im Königshaus auspacken – eine Indiskretion, die in Teilen der britischen Presse als unerhört betrachtet wird.
„Meghan ist traurig über die jüngste Attacke gegen ihre Person, besonders als jemand, der selbst Ziel von Mobbing gewesen ist und sich ganz der Aufgabe verschrieben hat, diejenigen zu unterstützen, die Schmerz und Trauma erlitten haben“, fügte ein Sprecher Meghans und Harrys auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur hinzu.
Der Buckingham-Palast äußerte sich zunächst nicht, dann aber mit einem Paukenschlag: Er wird eine offizielle Untersuchung der Vorwürfe einleiten - ein beispielloser Vorgang. „Wir sind sehr besorgt über die Vorwürfe in der Times“, zitiert die “Daily Mail“ am Mittwochabend einen Sprecher. Mobbing und Belästigung am Arbeitsplatz würden nicht toleriert. Dementsprechend würden die im Artikel beschriebenen Umstände untersucht.
Zahlreiche britische Medien hatten die “Times“- Enthüllungen aufgegriffen und ihnen Substanz zugebilligt. Immer wieder zitiert werden etwa Textpassagen wie diese: „Als Meghan angeblich von einem hochrangigen Palastassistenten gewarnt wurde, ihre Mitarbeiter besser zu behandeln, soll sie erwidert haben: "Es ist nicht meine Aufgabe, Menschen zu verhätscheln."“
Jason Knauf arbeitet übrigens noch immer für die königliche Familie, mittlerweile aber im Team von Harrys Bruder William - was in der Causa auch tief blicken lässt. Der gebürtige US-Amerikaner leitet nun die gemeinnützige Stiftung des Herzogs und der Herzogin von Cambridge.
Der US-Sender CBS hatte das Interview mit Meghan und Harry bereits mit kleineren Ausschnitten beworben. Darin sagt Talkmasterin Winfrey unter anderem: „Sie haben ein paar ganz schön schockierende Sachen gesagt hier.“ Um was es sich dabei handelt, ging daraus aber nicht hervor.
Am Donnerstag dann wurde die Herzogin in einem neuerlichen Vorab-Clip deutlicher: Sie warf dem Buckingham-Palast „ständige Falschaussagen“ über sie und Harry vorgeworfen. Weiter sagte die frühere Schauspielerin, sie wisse nicht wie das Königshaus erwarten könne, „dass wir nach dieser ganzen Zeit einfach weiter still sind, wenn Die Firma sich aktiv daran beteiligt, ständig Falschaussagen über uns zu verbreiten“.
„Die Firma“ ist ein Begriff, mit dem Königin Elizabeth II. Berichten zufolge das britische Königshaus intern bezeichnet. Das komplette, zwei Stunden lange Gespräch soll in der Nacht zum 8. März (MEZ) im US-Fernsehen ausgestrahlt werden.
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