Berlinale-Sommerspecial: Das Sextape einer Lehrerin sorgt für Wirbel - DER SPIEGEL
Am Mittwoch startet die Sommer-Berlinale. Das sind die Filme, auf die Sie sich erst auf dem Festival, dann im Kino freuen können – und exklusiv der Trailer zum wilden Gewinnerfilm »Bad Luck Banging or Loony Porn«.
Das größte Publikumsfestival der Welt findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt: So musste die Berlinale pandemiebedingt im Frühjahr improvisieren. Statt die Berliner Kinos im Februar zu füllen, blieb der Doppelspitze Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek nichts anderes übrig, als die Filmauswahl dem Fachpublikum Anfang März online zu präsentieren. Ein Sommer-Special, bei dem die Filme in regulären Kinos gezeigt werden und für das die bereits gekürten Preisträgerinnen und Preisträger anreisen, war zwar auch geplant, doch dessen Durchführung die längste Zeit gefährdet.
Seitdem die Inzidenzen sinken, ist klar: Die Sommer-Berlinale kann als reines Open-Air-Event stattfinden. Am 9. Juni eröffnet Kevin McDonalds »The Mauretanian« mit Jodie Foster in der Hauptrolle das Festival, bis zum 20. ist die Filmauswahl der 71. Berlinale zu sehen (hier finden Sie das Programm) – darunter natürlich auch Radu Judes Goldener-Bär-Gewinner »Bad Luck Banging or Loony Porn«.
In diesem aberwitzigen Film, der zwischendurch zum Essay wird, bevor er wieder zur Farce wechselt, sorgt das Sextape einer Lehrerin für so viel Wirbel, dass sich nach und nach das große Empörungspanorama unserer Zeit entfaltet: Corona! Genderwahn! LGBTQ! Immer wieder dieser Holocaust! Sehen Sie hier den Trailer.
»Bad Luck Banging« (Kinostart: 8. Juli) ist aber nicht das einzige Highlight der diesjährigen Berlinale. Obwohl viele namhafte Filmschaffende mutmaßlich vor einer Online-Ausgabe zurückgeschreckt sind und lieber auf ein reguläres Cannes spekuliert haben, sind dem Künstlerischen Leiter Chatrian und seinem Team eines der besten Programme seit Langem gelungen. Céline Sciamma und Alexandre Koberidze entfalten im Wettbewerb ihre ganz unterschiedlichen Kinomagien, die neue Reihe Encounters steckt von »Das Mädchen und die Spinne« der Zürcher-Brüder bis Dasha Nekrasovas »The Scary of Sixty-First« die Grenzen des narrativen Kinos weit ab, und das Forum knüpft sich lustvoll sowohl Found Footage als auch Godard-Klassiker vor. Das sind die Empfehlungen der Redaktion, von denen viele schon bald im Kino laufen werden.
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