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Haslach i. K.: Klimawandel setzt auch Bienen zu - Schwarzwälder Bote

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Auch natürliche Nistmöglichkeiten fehlen

"Im Frühjahr blüht vieles gleichzeitig in relativ kurzer Zeit", erklärt Hermann Matt. Damit sei die zeitliche Blütenabfolge komprimiert und es gebe kurzfristig ein Überangebot, das die Bienen nicht mehr bewältigen könnten. Außerdem hätte sich die Blütezeit der Blumen verschoben, womit am Ende des Sommers mitunter das Nahrungsangebot fehle.

"Die Honigbiene ist relativ vielseitig, aber für Wildbienen und andere Insekten wird das zum Problem", weiß der erfahrene Imker. Diesen fehle neben dem Nahrungsangebot entsprechende Nistmöglichkeiten und Lebensräume. "Und die Insekten stehen nun mal am Anfang der Nahrungskette", gibt Hermann Matt zu bedenken.

Das gute Honigjahr 2020 führt er auf die enorme Honig-Tau-Tracht zurück, die Bienen seien bereits am 12. Mai das erste Mal in Richtung Wald geflogen. "So früh hat das bisher noch keiner der Imker erlebt", verweist Matt auf die Besonderheit. Denn eigentlich würden die Bienen aller Regel nach erst um "Peter und Paul", also Ende Juni, und dann bis etwa Mitte August in den Wald fliegen. Die frühe Tautracht sei ein deutliches Zeichen für die explosionsartige Vermehrung der Läuse, durch deren Anbohren der Tannentriebe die Verwertung durch Bienen erst möglich werde.

Dass der Wald in diesem Jahr wieder sehr stark geblüht habe, sei zwar ein deutliches Zeichen für den Trocken-Stress, mit den Pollen könnten allerdings weder Bienen noch Insekten direkt etwas anfangen. Und Hermann Matt ist sicher: Die westliche Honigbiene könnte aufgrund fehlender Lebensräume und der Schädlingsbelastung ohne den Imker nicht mehr überleben. Sein persönliches Schreckens-Szenario wäre der Totalverlust aller Bienenvölker, weil der größte der Teil produzierten Lebensmittel bestäubt wird.

Bestäubung ist wichtiger als der Honigertrag

"Äpfel kann ich importieren – eine Bestäubung nicht!", mahnt Hermann Matt und verweist am Ende auf die Stellung der Biene als Nutztier. "Gemessen am wirtschaftlichen Ertrag ist sie nach Rind und Schwein das drittwichtigste Nutztier! Denn die Bedeutung der Bestäubung ist wesentlich höher, als der Honigertrag."




August 22, 2020 at 03:52AM
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