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In Heiligenborn: Neue Technik auf altem Eisenbahnviadukt - Sächsische Zeitung

Waldheim. Nachdem die Bahnreisenden auf der Strecke Riesa – Chemnitz in den vergangenen Monaten einige Einschränkungen und zeitweise auch Schienenersatzverkehr hinnehmen mussten, hat sich der Grund dafür mittlerweile erledigt: Die Sanierungen am Eisenbahnviadukt in Heiligenborn sind abgeschlossen. Darüber hinaus wurde das Streckengleis zwischen Waldheim und Mittweida erneuert und zur Fahrplanumstellung am Wochenende wieder in Betrieb genommen.

Für die Arbeiten an der 170 Meter langen und 40 Meter hohen denkmalgeschützten Gewölbebrücke „Heiligenborner Viadukt“ wurde diese komplett eingerüstet. Es entstanden Baustraßen. Start war im Oktober 2019. „Wir freuen uns, dass das 1852 erbaute Viadukt wieder fit für die nächsten Jahrzehnte ist“, sagt Elke Hering, zuständige Projektleiterin bei der Deutschen Bahn (DB). Sie bedankt sich bei den Anwohnern für deren Verständnis und den Mitarbeitern der Kommune für die gute Zusammenarbeit.

28.000 Meter Kabel verbaut

Wie Elke Hering auflistet, hat die Brückenkrone eine neue Fahrbahnwanne bekommen, das Mauerwerk ist vollständig saniert worden. „Begleitend hat die DB die Oberleitungen erneuern, neue Gleise verlegen und die Leit- sowie Sicherungstechnik modernisieren lassen.“ Dabei seien unter anderem 34.500 Meter Schaltdraht, 28.150 Meter Kabel in der Außenanlage und 851 Relais verbaut worden. Auch ein Kabeltrog auf sieben Kilometern Länge sei errichtet worden. Die Gesamtinvestitionskosten von Bund und Bahn gibt die DB mit rund 13 Millionen Euro an.

Wie Elke Hering sagt, sind im nächsten Jahr noch einige Restarbeiten zu erledigen. Dazu gehören Ausgleichs- und Ersatzpflanzungen, die letzten Gerüstteile sind abzubauen und die Flächen, die für die Baustelleneinrichtung genutzt worden sind, müssen wieder hergerichtet werden.

Auch im Bereich des Bahnhofes Waldheim und weiterführend bis nach Mittweida ist auf dem Streckengleis einiges passiert. Bei dessen Erneuerung wurden nach Recherchen von Sächsische.de auch drei Stellen beseitigt, die die Züge bisher nur mit 70 Stundenkilometern und damit mit reduzierter Geschwindigkeit passieren durften. Inzwischen kann auch dort wieder 100 gefahren werden.

Jetzt ist flexibleres Reagieren möglich

Überdies soll es nach der Modernisierung möglich sein, dass Züge in diesem Abschnitt auf jedem der beiden Gleise in beide Richtungen verkehren. Das hat die Signaltechnik vorher nicht zugelassen. Die Änderungen schaffen zumindest die Voraussetzungen für ein flexibleres Reagieren, wenn Bauarbeiten anstehen oder Störungen zu bewerkstelligen sind, etwa ein Zug liegenbleibt.

Die letzten größeren Instandsetzungen an den Gleisanlagen zwischen Waldheim und Mittweida dürften etwa 30 Jahre zurückliegen. Bis 1991 wurde die Strecke Riesa – Chemnitz elektrifiziert. In den Jahren davor erfolgte ein wieder zweigleisiger Ausbau. Das zweite Gleis auf der Strecke Riesa – Döbeln – Chemnitz ist nach 1945 als Reparationsleistung weggekommen.

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