Biden kritisiert Trump wegen Corona-Impfprogramm +++ FC Bayern München gewinnt die Club-Weltmeisterschaft +++ Legendärer Jazz-Pianist Chick Corea gestorben +++ Die Nachrichtenlage am Freitagmorgen.
Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser,
das Impfen gegen das Coronavirus rollt gerade erst an, schon gibt es die ersten Vordrängler: Landräte, Polizisten und Feuerwehrleute sollten ihren Pieks laut Verordnung erst später bekommen – in der Praxis sieht es vielerorts jedoch anders aus. Eigentlich sollen die knappen Impfstoffe zuerst an Hochbetagte und medizinisches Personal gehen.
Die Schlagzeilen zum Start in den Tag:
Zahlreiche Fälle von Impfverstößen in mindestens neun Bundesländern
In mindestens neun Bundesländern sind bereits Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden, die noch gar nicht an der Reihe waren. Das ergab eine Recherche der Deutschen Presse-Agentur. Dabei kamen etwa Kommunalpolitiker, Geistliche sowie Feuerwehrleute und Polizisten zum Zuge, obwohl sie nicht der ersten Prioritätsgruppe angehören. Die Reihenfolge der Impfungen ist in der Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums klar geregelt: Zunächst sollen in Deutschland Menschen über 80 geimpft werden, außerdem Frauen und Männer, die durch ihre Arbeit in Krankenhäusern, Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen oder Impfzentren ein besonders hohes Ansteckungsrisiko haben. Sie gehören der Gruppe der höchsten Priorität an. Polizisten räumt die Verordnung lediglich eine hohe Priorität ein, Landräte sind nicht gesondert aufgeführt.
Die Begründung für die vorgezogenen Impfungen in den meisten Fällen: Am Ende des Tages seien Impfdosen übrig geblieben, die man nicht habe verschwenden wollen. Der Impfstoff muss vor dem Impfen zunächst aufbereitet und verdünnt werden und ist dann nur wenige Stunden haltbar. Sagen Menschen ihren Impftermin ab, können daher am Ende des Tages Impfdosen übrig bleiben. Wie damit umgegangen werden soll, ist nicht geregelt.
Biden kritisiert Trump wegen Corona-Impfprogramm
Die USA werden Präsident Joe Biden zufolge bis Ende Juli genügend Impfstoff für rund 300 Millionen Menschen haben - was für alle Erwachsenen im Land ausreichend wäre. Dank eines neuen Vertrags mit den Impfstoffherstellern Moderna und Pfizer über jeweils 100 Millionen zusätzliche Corona-Impfdosen habe sich die Regierung nun insgesamt 600 Millionen Dosen gesichert, sagte Biden. Die komplette Menge werde zudem bis Ende Juli geliefert werden, schneller als zuletzt geplant, sagte Biden bei einem Besuch des Nationalen Gesundheitsinstituts (NIH). Die USA haben rund 330 Millionen Einwohner. Pro Kopf sind zwei Impfdosen nötig. Biden hatte den Kauf der 200 Millionen zusätzlichen Dosen bereits Ende Januar angekündigt, etwa eine Woche nach dem Beginn seiner Amtszeit. Er sparte nun nicht mit Kritik an seinem Vorgänger Donald Trump. "Er hat nicht genug Impfstoff bestellt“, sagte Biden. 2Er hat seinen Job nicht gemacht, um für die massive Herausforderung vorbereitet zu sein, Hunderte Millionen Amerikaner zu impfen", sagte der Demokrat weiter. "Amerika hatte keinen Plan, den Großteil des Landes zu impfen. Es war ein großes Durcheinander", sagte Biden.
FC Bayern München gewinnt die Club-Weltmeisterschaft
Der FC Bayern hat zum zweiten Mal nach 2013 die Club-WM gewonnen. Der deutsche Fußball-Rekordmeister gewann am Donnerstag in Katar mit 1:0 (0:0) gegen Tigres UANL aus Mexiko und holte sich damit den sechsten Titel innerhalb eines Jahres. Weltmeister Benjamin Pavard (59. Minute) erzielte das entscheidende Tor für die Münchner, die nach einem positiven Corona-Test auf Thomas Müller verzichten mussten. Auch ohne den Mittelfeldstar bejubelten die Bayern nach den Siegen in Meisterschaft, Pokal, Champions-League und in zwei Supercups den nächsten Pokal. Sechs Titel binnen eines Jahres waren bislang nur dem FC Barcelona im Jahr 2009 geglückt.
Legendärer Jazz-Pianist Chick Corea gestorben
Der legendäre Jazz-Pianist Chick Corea ist tot. Der Musiker und Komponist starb im Alter von 79 Jahren an einer Krebserkrankung, wie am Donnerstag auf seiner offiziellen Facebook-Seite mitgeteilt wurde. Die Erkrankung mit einer seltenen Krebsart war demnach erst vor sehr kurzer Zeit diagnostiziert worden. Er starb bereits am Dienstag.
Der Pianist und Keyboard-Spieler galt als einer der bedeutendsten Vertreter des Rockjazz und des Fusion. In seiner jahrzehntelangen Karriere nahm er dutzende Alben auf, wurde für mehr als 67 Grammys nominiert und gewann den begehrten Musik-Preis 23 Mal. Er gewann damit mehr Jazz-Grammys als jeder andere Musiker.
Wegen Lockdowns: Vorerst keine Fans bei den Australian Open in Melbourne
Weil für die australische Metropole Melbourne wegen des Corona-Ausbruchs in einem Flughafen-Hotel ein fünftägiger Lockdown verhängt worden ist, gehen die Australian Open der Tennisprofis vorerst ohne Zuschauer weiter. Wie der Premierminister des Bundesstaates Victoria, Daniel Andrews, am Freitag erklärte, tritt der Lockdown an diesem Freitag um 23.59 Uhr im gesamten Bundesstaat in Kraft. Schulen und Geschäfte bleiben in dieser Zeit geschlossen, Restaurants dürfen nur Speisen zum Abholen anbieten. Zudem dürfen die Menschen ihre Häuser und Wohnungen nur für wichtige Dinge verlassen, außerhalb der eigenen vier Wände herrscht eine Maskenpflicht. Die Australian Open dürfen trotz der neuen Einschränkungen fortgesetzt werden. Die Regierung stufte Profisportler in die Gruppe der "notwendigen Berufe" ein. Allerdings sind ab Samstag auf der Anlage im Melbourne Park zunächst für die kommenden fünf Tage keine Zuschauer mehr erlaubt. Bislang waren Zuschauer zugelassen, am Donnerstag hatten 21.010 Tennis-Fans die Partien besucht. Die Obergrenze war für die ersten Turniertage auf 30.000 Besucher pro Tag festgesetzt worden.
Das wird heute wichtig:
Weiterer Prozess gegen Kremlgegner Nawalny wird in Moskau fortgesetzt
Der erst kürzlich zu mehreren Jahren Straflager verurteilte Kremlkritiker Alexej Nawalny muss sich in Russland bereits zum zweiten Mal in einem anderen Fall vor Gericht verantworten. Weil er einen Weltkriegsveteranen beleidigt haben soll, drohen ihm eine Geldstrafe oder Zwangsarbeit. Seine Anhänger sehen den Prozess, der in der vergangenen Woche eröffnet worden war, als politisch motiviert an.
Nawalny hatte im vergangenen Sommer ein in den Staatsmedien ausgestrahltes Video kritisiert, in dem mehrere Bürger sich für eine Verfassungsänderung aussprachen. Kritiker betrachten sie als Instrument der Machtsicherung für Kremlchef Wladimir Putin. "Schaut sie euch an: Sie sind die Schande des Landes", schrieb Nawalny Anfang Juni auf Twitter über die Menschen in dem Clip und beschimpfte sie als "Verräter". Weil einer von ihnen – ein 94-Jähriger, der im Zweiten Weltkrieg kämpfte – sich davon schwer beleidigt gefühlt haben soll, ist Nawalny nun wegen Veteranen-Verleumdung angeklagt.
Steinmeier spricht in 1000. Sitzung des Bundesrats
Mit einer Rede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier feiert der Bundesrat ab 9.30 Uhr in Berlin seine 1000. Sitzung. Die Länderkammer hatte sich am 7. September 1949 in Bonn konstituiert – am selben Tag wie der Bundestag. Der Bundesrat ist im Gesetzgebungsprozess das Organ der 16 Bundesländer, die dort je nach Einwohnerzahl mit drei bis sechs Stimmen vertreten sind. Die insgesamt 69 Vertreter werden von den Landesregierungen entsandt.
Bundestag berät über neue Corona-Hilfen
Der Bundestag berät ab 9 Uhr über neue milliardenschwere Hilfen in der Coronakrise etwa für Familien und Unternehmen. Dabei geht es in erster Lesung unter anderem um einen einmaligen Zuschlag aufs Kindergeld von 150 Euro. Die große Koalition will es außerdem Firmen ermöglichen, Verluste aus den Corona-Jahren 2020 und 2021 umfangreicher mit vorherigen Gewinnen zu verrechnen. Geplant sind auch ein Zuschuss für Empfänger von Grundsicherung sowie steuerliche Erleichterungen für Firmen und die Gastronomie. Die Pläne hatten die Spitzen von Union und SPD vergangene Woche vereinbart.
Nächstes Urteil im Missbrauchskomplex Münster erwartet
Im Missbrauchskomplex Münster verkündet das Landgericht Münster um 11 Uhr ein weiteres Urteil. Der Angeklagte 50 Jahre alte Mann aus Hannover soll den Ziehsohn des 27 Jahre alten Hauptangeklagten im Herbst 2019 in einer Wohnung an seinem Wohnort schwer sexuell missbraucht haben. Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer vor einer Woche vier Jahre und acht Monate Haft gefordert, der Verteidiger zwei Jahre und acht Monate.
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