
Mary Wilson (1944-2021)
Foto:Bobby Bank / WireImage
Keine andere Sängerin war so lange ein Mitglied der erfolgreichsten Girlgroup der Sechzigerjahre wie Mary Wilson – von der Bandgründung der Supremes in Detroit bis zu ihrer Auflösung im Jahre 1977. Zwischen 1964 und 1969 hatten die Supremes auf dem Plattenlabel Motown zwölf Nummer-eins-Hits in den USA, darunter zahlreiche Pop- und Soulklassiker wie »Where Did Our Love Go?« oder »Stop! In The Name Of Love«.
Mary Wilson stand dabei zunehmend ein wenig im Schatten von Diana Ross, die neben Florence Ballard zur ursprünglichen Trio-Formation der Supremes zählte. Als Ross die Gruppe 1970 verließ, um eine Solokarriere zu starten, wurde Wilson zur Hauptsängerin der Gruppe, die aber nicht mehr an die einstigen Erfolge anknüpfen konnte. 1986 veröffentlichte sie eine erfolgreiche Autobiografie über ihre Zeit mit den Supremes.
Wie ihr langjähriger PR-Sprecher Jay Schwartz gegenüber mehreren US-Medien mitteilte, ist Mary Wilson am Montagabend in Henderson (Nevada) gestorben. Die Todesursache war zunächst unklar, es waren keine Vorerkrankungen bekannt. Mary Wilson wurde 76 Jahre alt.

Mary Wilson (links) mit den Supremes nach Diana Ross' Ausstieg
Foto: Harry Langdon / Getty ImagesDie Supremes entstanden in der Detroiter Hochhaussiedlung Brewster-Douglass, in die Mary Wilson mit ihrer Mutter und ihren beiden Geschwistern als Elfjährige gezogen war. Mit anderen Mädchen aus der Siedlung bildete sie eine Gesangsgruppe, die zunächst The Primettes hieß. 1961 unterschrieben die damals 16 und 17 Jahre alten Florence Ballard, Mary Wilson, Diana Ross und Barbara Martin einen Vertrag beim örtlichen Plattenlabel Motown Records – als The Supremes, der Name wurde auf Betreiben von Motown-Chef Berry Gordy geändert.
Nach Martins Ausstieg zum Trio geschrumpft, hatten die Supremes 1964 ihren ersten Nummer-eins-Hit, »Where Did Our Love Go«. Die Sängerinnen waren bei Motown nicht nur musikalisch, sondern auch in Fragen des öffentlichen Auftretens ausgebildet worden. So wurden sie rasch zum Aushängeschild des Labels, dessen Musik – ungewöhnlich im damals stark segregierten Amerika – auch bei weißem Publikum großen Erfolg hatte.
So hatten die Supremes in der Folge eine nur von den Beatles getoppte Reihe an Nummer-eins-Hits in den USA. »You Can't Hurry Love« oder »You Keep Me Hangin' On« wurden später in Coverversionen erneut Hits; »I Hear A Symphony« oder »The Happening« sind Klassiker des Genres.
Hinter den Kulissen der öffentlich stets strahlenden Supremes entwickelten sich allerdings Dramen: Mitgründerin Florence Ballard litt unter Depressionen, wurde wegen Alkoholproblemen aus der Gruppe gedrängt. Frontsängerin Diana Ross war mit Labelboss Gordy liiert, die Band wurde 1967 in Diana Ross & The Supremes umbenannt. Stoff für ein Musical, »Dreamgirls«, das 1981 am Broadway uraufgeführt und 2006 auch verfilmt wurde.
Nach Ross' Ausstieg machten die Supremes in wechselnder Besetzung weiter, doch ihre Musik passte nicht mehr zum veränderten Zeitgeist der Siebzigerjahre. Nach einem Abschiedskonzert am 12. Juni 1977 nahm Mary Wilson ein Disco-beeinflusstes Soloalbum für Motown auf, das allerdings nicht sehr erfolgreich war. Später sang sie vor allem in Musicals. Versuche, die Supremes wiederzuvereinigen, scheiterten – nach Wilsons Aussage vor allem an Diana Ross' Widerstand.
Berry Gordy, der legendäre Gründer des Motown-Labels, äußerte sich in einer Mitteilung »extrem geschockt und traurig« über den Tod der Sängerin. »Ich war immer sehr stolz auf Mary«, schrieb Gordy, »sie war auch für sich selbst gesehen ein Star.« Mary Wilson sei sehr besonders für ihn, so Gordy: »Sie war eine Wegbereiterin, eine Diva, sie wird sehr vermisst werden.«
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