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Corona aktuell: Mehrere Festivals 2021 abgesagt - Süddeutsche Zeitung - SZ.de

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, lobt den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V. "Das ist ein guter Impfstoff, der vermutlich auch irgendwann in der EU zugelassen wird. Die russischen Forscher sind sehr erfahren mit Impfungen. Sputnik V ist clever gebaut", sagte Mertens der Rheinischen Post (Mittwoch). Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) prüft derzeit die Zulassung des Mittels. Bisher sind in der EU die Vakzine der Hersteller Pfizer/Biontech, Moderna und Astra Zeneca zugelassen. Am 11. März will die EMA voraussichtlich auch die Zulassung des Impfstoffes des US-Herstellers Johnson & Johnson empfehlen.

Mertens wollte nur "ungerne" eine Prognose darüber abgeben, wann alle, die das möchten, in Deutschland geimpft sind. "Ich hoffe zumindest darauf, dass wir die Lage bis Herbst so weit im Griff haben, dass der Effekt der Impfungen deutlich sichtbar wird", sagte der Stiko-Chef. Schon jetzt sei ein massiver Abfall von schweren Erkrankungen und Todesfällen in Alten- und Pflegeheimen festzustellen.

Mertens zeigte sich zudem "sicher", dass es auch bald einen Corona-Impfstoff für Kinder geben werde. Derzeit untersuchen die Hersteller in Studien, wie ihre Mittel bei diesen wirkten. Auch hier wagte der Vorsitzende der Stiko allerdings keine zeitliche Prognose: "Ich bin mir nicht sicher, ob das dieses Jahr noch etwas wird", sagte er. "Vielleicht können wir Ende des Jahres mit der Impfung der Kinder beginnen."

Sieben große Open-Air-Festivals wegen Corona abgesagt

Mehrere große Festivals in Deutschland und der Schweiz fallen auch in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie aus. Das teilte das Veranstalter-Netzwerk Eventim Live am Mittwoch mit. Abgesagt seien damit unter anderen "Rock am Ring" am Nürburgring, "Rock im Park" in Nürnberg, das "Hurricane Festival" in Niedersachsen und "Southside" in Neuhausen ob Eck in Baden-Württemberg. Auch das "Deichbrand" bei Cuxhaven, "SonneMondSterne" in Thüringen bei Saalburg-Ebersdorf und das Schweizer "Greenfield Festival" fallen somit aus. "Die Veranstalter mussten sich aufgrund der weiterhin bestehenden unsicheren Infektionslage zu einer Absage entscheiden", teilte Eventim Live mit. Für die Mitarbeiter und Hunderttausende Fans fallen die Konzert-Events somit zum zweiten Mal aus. Bereits im Sommer 2020 waren alle Großveranstaltungen gestrichen worden.

In der Eifel und in Nürnberg zum Beispiel waren bislang die gleichzeitigen Traditionsfestivals "Rock am Ring" und "Rock im Park" am zweiten Juni-Wochenende 2021 mit Headlinern wie Green Day, System Of A Down und Volbeat geplant. Sie sollen nun laut dem zuständigen Veranstalter am ersten Juni-Wochenende 2022 wieder über die Bühne gehen. Welche Headliner dann auf der Bühne stehen, war noch unklar. Schon bald könnten Fans, die bereits in diesem oder sogar vergangenem Jahr Tickets erworben hätten, sie online für 2022 umbuchen.

Chef der Kassenärzte fordert: "Lasst uns einfach impfen"

Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, fordert von Bund und Ländern mehr Tempo und Klarheit bei der Einbeziehung der Haus- und Fachärzte in die Impfkampagne. Die Diskussion innerhalb der Bundesregierung und auch in den Bund-Länder-Gesprächen wirke mitunter etwas erratisch, sagt Gassen im Deutschlandfunk. Die Ärzte hätten dagegen eine einfache Forderung: "Lasst uns einfach impfen, stellt uns den Impfstoff über die Apotheken zur Verfügung und erschlagt uns nicht mit einer Dokumentationsbürokratie", sagt Gassen. "Dann kann das Impfversprechen bis zum Sommer auch eingehalten werden."

Die Arztpraxen seien sicherlich in der Lage, fünf Millionen Impfungen in der Woche zu verabreichen, womöglich auch etwas mehr. Das von Bundesfinanzminister Olaf Scholz in Aussicht gestellte Ziel von wöchentlich insgesamt bis zu zehn Millionen Impfungen stellt Gassen wegen Kapazitäts- und Impfstoffmangels infrage.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) warnt davor, unrealistische Erwartungen an die Impfzahlen im April zu schüren. Die Zahlen würden deutlich steigen, sagt der CDU-Politiker im ZDF. "Aber die Impfmengen werden nicht gleich auf 20 Millionen im Monat oder gar auf zehn Millionen in der Woche wachsen", fügt Spahn hinzu. "Im April wird es deutlich mehr Impfungen geben, aber noch nicht in der Größenordnung." Dann würden zunächst die Hausärzte einbezogen, in einem weiteren Schritt dann die Betriebsärzte. Mit jedem Schritt könne dann angesichts der Verfügbarkeit von mehr Impfdosen auch die Priorisierung flexibler gehandhabt werden.

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen an diesem Mittwoch den genauen Zeitpunkt für den Start der Corona-Impfungen in den Hausarztpraxen bestimmen. Sie entscheiden außerdem, wie die Impfdosen zwischen Impfzentren und Hausärzten aufgeteilt werden sollen. Spahn und seine 16 Länder-Kollegen hatten sich bereits am Montag darauf geeinigt, dass die Praxen den Impfstoff möglichst über den für sie gewohnten Weg über Apotheken und Großhandel beziehen sollen.

RKI meldet 9146 Corona-Neuinfektionen und 300 Todesfälle

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 9146 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 300 weitere Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Mittwoch hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 9019 Neuinfektionen und 418 neue Todesfälle verzeichnet. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 04.50 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Mittwochmorgen bundesweit bei 65,4 - und damit niedriger als am Vortag (67,5). Vor vier Wochen, am 10. Februar, hatte die Inzidenz noch bei 68 gelegen. Die Zahl der neuen Ansteckungen in Deutschland war im Januar und Februar über Wochen deutlich zurückgegangen. Zuletzt stagnierte sie allerdings, was auch an der Verbreitung ansteckenderer Varianten liegen könnte.

Der Höchststand von 1244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33 777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden - er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2 518 591 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2 328 700 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 72 489.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Dienstagabend bei 0,97 (Vortag 1,03). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 97 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Bundesregierung stoppt vorerst Zahlung von Corona-Hilfen

Wegen Betrugsverdachts bei den Corona-Staatshilfen für Unternehmen sind die Abschlagszahlungen vorübergehend gestoppt worden. Das sei vor allem als Vorsichtsmaßnahme zu verstehen, "in Kürze" sollten sie wiederaufgenommen werden, sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Zuerst hatte der Business Insider über den Verdacht berichtet und von Millionenbetrug gesprochen.

Die Zahlungen wurden bereits am Freitag gestoppt. Es geht um Überweisungen für die November- und Dezember-Hilfe sowie die Überbrückungshilfe III. Erstere sind Umsatzentschädigungen für zwangsweise geschlossene Unternehmen, letztere Zuschüsse zu den Fixkosten. Viele Hilfen können nur von Steuerberatern, Wirtschaftsprüfern oder Rechtsanwälten beantragt werden. Die Höhe des Schadens ist noch unklar.

Auf einer Internetseite zu den unterschiedlichen Corona-Hilfen teilten Wirtschafts- und Finanzministerium mit, es bestehe "in einigen Fällen der Verdacht, dass unrechtmäßig staatliche Hilfsgelder erschlichen wurden". Es handele sich um "einige wenige Verdachtsfälle", betonte die Sprecherin. Die Staatsanwaltschaft sei eingeschaltet und habe bereits Ermittlungen aufgenommen.

Seit Beginn der Corona-Krise wurden nach Angaben des Ministeriums bereits mehr als 86 Milliarden Euro Staatshilfen für die Wirtschaft bewilligt. Allein für die sogenannte Überbrückungshilfe III, die seit dem 10. Februar beantragt werden kann, wurden demnach Abschlagszahlungen in einer Höhe von mehr als 650,7 Millionen Euro ausgezahlt.

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